Camping-

Geschichten


Meine Camper-Geschichten


Der Anfang - meine ersten Camping-Erfahrungen

Erste Erfahrungen sammelte ich beim Campen mit meinen Eltern am "Dahna Matchores", dem Neudahner Weiher.

Die Fotos sind 1963 und 1965 entstanden. Damals gab es die Dauercamper mit überdachten Wohnwagen und Einbauküche im Vorzelt noch nicht. In der Nähe unseres Zeltplatzes stand ein aus Brettern zusammengezimmertes Klo-Häuschen, in dessen Inneren sich ein Plumpsklo mit selbst ausgehobener Grube befand. Nebenan war noch eine Grube - allerdings kleiner und mit einem hölzernen Deckel verschlossen - das war unser Kühlschrank, der energieneutral und FCKW-frei funktionierte. Den Begriff "Wildcampen" kannte man damals noch nicht. Ich kann mich erinnern, dass wir Anfang der 1970er auf einer Wiese unter der PWV-Hütte im Dahner Schneiderfeld gezeltet haben - kein Mensch störte sich daran. Sonntags wurde am Zelt der Reißverschluss runtergezogen - Freitags darauf kamen wir wieder - und es war noch alles da.

 

Ach ja - die beiden Fotos wurden exakt an der gleichen Stelle aufgenommen...

 

 

Irgendwann sind dann meine Eltern auf die Idee gekommen, wieder unter die Camper zu gehen. Das Ganze fand am Schöntalweiher (Lagerweiher) auf einem recht einfachen Campingplatz statt. Über Sommer schliefen wir in einem Hauszelt, das natürlich im Herbst wieder abgebaut wurde. Anfang der 1970er wurde das Zelt durch einen Wohnwagen ersetzt und aus Saison-Campern wurden Jahrescamper.

Zugegeben, als Jugendlicher hatte ich meinen Spaß, die Wochenenden am Lagerweiher zu verbringen - aber irgendwann kannte ich jeden Weg, jeden Stein und hatte auch irgendwann andere Dinge im Kopf, als mit Mama und Papa die Wochenenden im Wohnwagen zu verbringen.

 

Danach gab es die üblichen Dinge, die man als Jugendlicher so mitmacht - mir den Kumpels zelten gehen, egal ob mit oder ohne Zelt, erlaubt oder nicht.... 

Zu meinen Moped-Zeiten wurde am 1. Mai am Berwartstein gezeltet, egal wie das Wetter war. Ebenso hatten wir in der Nähe des Saarbacherhammers oder des Lagerweihers gezeltet oder auch am Rohrwoog. Es war damals allerdings immer so, dass wir zwar Feuer gemacht hatten, aber eben im Rahmen und abgesichert. Ausserdem haben wir unseren Platz immer aufgeräumt und sauber verlassen.

Ich kann mich noch gut an einen Moped-Ausflug zum Holiday-Park erinnern, bei dem wir in der Nähe von Hassloch direkt neben einem Schild "Zelten und Campieren verboten" übernachtet haben - natürlich bekamen wir Besuch von der Polizei. Die freundlichen Beamten machten uns darauf aufmerksam, dass es sicherer sei, eine Wache aufzustellen und fuhren wieder.... gute alte Zeit....

Nachts begann es dann zu regnen und wir machten die Erfahrung, dass in ein 3-Mann-Zelt viel mehr als 3 Leute passen - wenn die Motivation vorhanden ist.


Die Geschichte vom Gas

 

Man wird älter, eventuell auch reifer, ich habe geheiratet, wir hatten Kinder....

Die erste Camping-Erfahrung mit Famlie machten wir mit Zelt im Tannheimer Tal, auf einem Campingplatz, durch den ein Wanderweg führte - vergessen wir das - nie wieder Zelten mit Familie....

Irgendwann haben wir uns einen Wohnwagen angeschafft und planten den ersten Urlaub mit einem befreundeten Ehepaar. Wir buchten (...und bezahlten im Voraus) einen Platz in Angera am Lago Maggiore - ohne die geringste Ahnung, was uns da erwartet.

Ein Arbeitskollege - auch Camper - hatte uns damals beraten. Ich erfuhr Dinge wie Gesamtgewicht, Stützlast usw. - davon hatte ich nie gehört. Eines sagte mir der Kollege aber immer wieder: "NEHMT GENUG GAS MIT, IN ITALIEN KRIEGT IHR KEINS!"

Wir haben das gemacht - ich sammelte alle möglichen Gasflaschen und ließ sie füllen - die letzten haben wir vor 2 Jahren (also 26 Jahre später) verbraucht...

Der Urlaub war - trotz der schönen Gegend - ein Reinfall. Zunächst kamen unsere Bekannten zur Abreise entgegen unserer Absprache ohne Kind an, dann machten wir den Fehler und fuhren Nachts los - am nächsten Morgen waren wir in Italien . übermüdet und genervt - und die Kinder, die während der Fahrt geschlafen hatten, waren topfit. Ausserdem kamen wir auf einen überfüllten Campingplatz mit über 2000 Stellplätzen - Sauberkeit war nicht unbedingt deren Stärke. Wie auch immer, wir haben das Beste daraus gemacht und uns die Gegend angesehen - unsere Bekannten haben das anscheinend nicht verstanden und sind schließlich 2 Tage vor uns heimgefahren. Die letzten beiden Tage waren dann ganz in Ordnung, wir kamen wohlbehalten  zu Hause an und freuten uns, dass unser Gas gereicht hatte....


Das erste Wohnmobil - ein Eigenbau

Aus Teilen unseres Wohnwagens und einem Ford Transit für 1000.- Mark habe ich 1992 unser erstes Wohnmobil gebaut. Der Mann vom TÜV hatte mir Tipps zum Umbau gegeben - auch dafür, wie ich das Dach höher machen kann. Das ich es so hoch gemacht habe hat ihn zwar überrascht, aber es gab keine Probleme bei der Abnahme.

Im Innenraum gab es 4 Sitz- und 4 Schlafplätze, ein Bett, das man tagsüber nach oben klappen konnte, einige Schränke und eine Küchenzeile. Auch vom Wohnwagen hatte ich die Kederschiene und das dazugehörende Vorzelt - hier erkannte man den ehemaligen Wohnwagen-Fahrer.

Aus Platzgründen - und weil ich es damals nicht besser wusste - verzichtete ich auf eine Nasszelle und legte mehr Wert auf "Speis und Trank", also einen Kühlschrank und einenKocher hatten wir ...

An "Wildcampen" war also nicht zu denken, ebenso hatte das Wort "Autark" für uns keinerlei Bedeutung. Für uns war dieses Vehikel ein Wohnwagen, der selbst fuhr und wir verbrachten mit dem Teil unsere schönsten Urlaubsfahrten.

Der erste Urlaub führte uns mal wieder an den Lago Maggiore, diesmal nach Germignaga auf einen blitzsauberen Campingplatz. Wir fuhren nicht nachts sondern abends los, übernachteten auf einem Rastplatz in der Schweiz und kamen ausgeruht in Italien an. Einzig der eingebaute Gaskocher hat durch sein Geklappere genervt, was wir aber durch ein Handtuch in den Griff bekamen.


Monster in türkis - das Alles-Dabei-Auto

Nach den ersten Urlaubserfahrungen war es an der Zeit, einige Dinge wieder auszubauen und sie durch andere Dinge zu ersetzen - der Bau ging weiter - auch um  mehr Platz zu schaffen. Ich verpasste dem WoMo eine "Nase", baute die Küchenzeile aus (....wir kochten eh immer im Vorzelt) und verbrauchte einige Restbestände an Farbe. Natürlich waren wir mit dem Auto nicht autark unterwegs und machten unsere Urlaube nach wie vor auf dem Campingplatz, wenn auch ohne vorherige Planung oder gar Buchung.

Als Alltagsauto hat sich das Teil allerdings aufgrund seiner Größe nicht bewährt. Trotzdem war das Ding oftmals hilfreich - z.B. beim Kindergartenfest, als etwa 10 Kinder zu fortgeschrittener Stunde darin geschlafen hatten....

Urlaub machten wir natürlich auch - z.B. eine Tour durch Oberbayern, wir waren am Königsee, in Piding, am Chiemsee und auf dem Rückweg auch am Titisee im Schwarzwald. Es ist kaum zu glauben, was in dieses Ding alles reinpasste. Fahrräder, alle möglichen Spiel- und Strandsachen, ein Schlauchboot mit E-Motor, alle Dinge des täglichen Bedarfs und natürlich gekühlte Getränke.

Eine weitere Urlaubsfahrt führte uns entlang der ligurischen Küste - nach einer Nacht bei Celle Ligure landeten wir bei "Camping Charly" in Savona und verbrachten dort einen wunderbaren Urlaub. Nur: Radfahren in Italien - das ist so eine Sache...

 


Camping Charly - mit Zelt & Familie in Italien

Auch die nächsten beiden Urlaube verbrachten wir bei Camping-Charly in Savona - zunächst in einem Ferienhäuschen auf dem Platz, das eigentlich nur etwa 5 Mark pro Nacht teurer war, als ein Stellplatz. Dafür brauchten wir uns weder um Strom, noch um Gas oder Betten zu kümmern. Wir hatten dafür unser Auto dabei und konnten die Umgebung nach Belieben erkunden. Dabei fanden wir auch eine Art Imbiss an der Küstenstraße, an dem es die besten Hamburger der Welt gab.

Obwohl wir es hätten wissen müssen machten wir das nächste Mal  wieder einmal Urlaub mit Zelt und einer befreundeten Familie (die in einem der vorher erwähnten Ferienhäuschen schlief). Bei diesem Urlaub stellten wir einmal mehr fest, dass Zelten nicht für uns erfunden wurde. Dafür brachten unsere Bekannten den Opa mit, der uns jeden morgen pünktlich um 8 Uhr die Brötchen zum Frühstück brachte. Für uns absolut unverständlich gab es pünktlich um 12 Uhr Mittagessen - glücklicherweise konnten wir uns darauf einigen, abends irgendwo essen zu gehen. Danach ging es nochmal an den Strand oder zum Luna-Park, einer Art Jahrmarkt, der das ganze Jahr über geöffnet hat.

Wie auch immer, wir verbrachten schöne Zeiten in Savona, wenn auch diese Besuche nicht ganz so gut wie der Erste waren.


Die italienische Reise - nicht nur Goethe hatte das gemacht...

Mittlerweile war es für meine Frau und mich an der Zeit, auch einmal was ohne Kinder zu unternehmen.

Mit einem 750-Kg-Ossi-Wohnwagen machten wir uns Richtung Italien auf den Weg.  Den "Wohnwagen" - vielmehr eine Übernachtungsgelegenheit mit Küchenzeile hatte ich gerade von einem Bekannten gekauft - aber (glücklicherweise) noch nicht bezahlt - mehr dazu später....

Wir fuhren über den Lago Maggiore nach Pisa und schauten dort nach, ob der schiefe Turm noch stand. Zum ersten Mal haben wir erlebt, dass es auch einem Campingplatz weder getrennte Duschen, noch getrennte Toiletten gab - man ging einfach rein, wo frei war...

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Rom. Dort fanden wir einen Campingplatz - Camping Seven Hills - der eigentlich keine Wünsche offen ließ. Die Wege und Stellflächen waren akurat durch verschiedenfarbigem Schotter gekennzeichnet und überhaupt war der ganze Platz sehr sauber und gepflegt. Überall liefen Tiere herum - von Hunden und Katzen über Hasen, Pfauen und Emus - alles lief frei herum und hat sich vertragen. Direkt vom Platz aus konnten wir mit dem Bus ins Stadtzentrum fahren - viel besser kann es nicht sein. Allerdings wurden wir bei der Stadtbesichtigung von einem Platzregen überrascht und mussten dann warten, bis uns unser Bus wieder zurückbrachte. So sind wir am nächsten Tag mit dem Auto in die Innenstadt gefahren - ein völlig neues Fahrgefühl...

Nach zwei Tagen in Rom fuhren wir durch die Toscana zurück Richtung Venedig. Mittlerweile hatten wir ein richtiges "Sauwetter" - es regnete den ganzen Tag. Den Höhepunkt erlebten wir dann auf einem Campingplatz in Padua, als wir feststellen musste, dass unser Ossi-Wohnwagen nicht unbedingt für schlechtes Wetter gemacht war. Alle Polster und Klamotten waren klamm, auch die mittlerweile eingeschaltete Heizung änderte wenig an dem Zustand. Als wir dann im knöcheltiefen Wasser das Vorzelt aufbauen wollten ist das Ding wie Papier zerrissen - es wurde wohl irgendwann feucht eingepackt. Genervt habe ich das Ding in die Tonne geschmissen - der Tag war gelaufen.

Dafür hatten wir am nächsten Tag wieder gutes Wetter und erlebten Venedig von seiner schönsten Seite. Sogar der Sonnenuntergang sah genau so kitschig aus, wie in unserem Reiseführer. Später erfuhren wir dann, dass Venedig einige Tage zuvor komplett überflutet und wohl deshalb so sauber war. Den Rückweg zu unserem Parkhaus hätten wir wohl nicht so einfach gefunden und sind daher mit einem Taxi-Boot gefahren. Der Fahrer verlangte 80 000 Lire - ich hab ihm 50 000 gegeben - das oder nix - entsprechend ist er dann auch fluchend gefahren...

 

Kurios: Ein Bekannter war EINEN Tag nach uns in Venedig - da die Handy-Netze noch nicht perfekt funktionierten, hatten wir uns verpasst. Während wir Venedig von seiner schönsten Seite erlebten, preiswert und gut gegessen hatten, zahlte er am Markusplatz umgerechnet 80 Mark für eine Flasche Wein und eine Flasche Sprudel. Dann  bekam er auch noch Streit mit einem Gondoliere, den er dann ins Wasser schmeißen wollte - er wird wohl nicht mehr nach Venedig fahren....

 

Am nächsten Tag schauten wir uns noch Verona und den Gardasee an, bevor wir zurück in die Heimat fuhren.

 

Dort angekommen stellte ich meinem Bekannten seinen Wohnwagen in den Hof - mit dem Kommentar, er solle mich nie fragen, WARUM...

 

Trotz allem - es war eine schöne Tour, die wir irgendwann bei besserem Wetter mit besserer Ausrüstung wiederholen werden.


Die Camper - Jahrescamping am Lagerweiher

Nach den Italien-Urlauben kümmerten wir uns mehr um unseren Schrebergarten und kamen durch Zufall wieder zu einem Wohnwagen.

 

Dann ist es passiert: Wir wurden Jahres-Camper....

 

Auf dem Campingplatz beim Camping-Club am Schöntalweiher gab es drei Arten des Campings:

Die Mitglieder:

Sie standen normalerweise in einem gesonderten Bereich, waren also "unter sich" und sie mussten ein- oder zweimal Hüttendienst in der Vereinsgaststätte machen.

Die Jahrescamper:

Die Wohnwagen konnten das ganze Jahr über stehenbleiben, manche waren überhaupt nicht mehr fahrbereit. Jahrescamper mussten keinen Hütten- oder Arbeitsdienst machen, dafür zahlten sie etwas mehr als die Mitglieder.

 

Dann gab es noch Plätze für Kurzurlauber oder Tagescamper.

 

Über alles auf dem Platz herrschte der Platzwart und es konnte durchaus auch mal vorkommen, dass man nach einer Urlaubsfahrt zurückkam und irgendwelche fremde Leute auf deinem Platz standen - Zitat Platzwart: "Ich hab jo net gedenkt, dass ihr schunn widder häämkomme...."

Als wir uns dann auch noch einen Hund anschafften, der auf diesem Platz nicht willkommen war, wechselten wir auf den anderen Platz am Schöntalweiher.

Diesen Wechsel verdankten wir nur der Tatsache, dass vorher einige Leute diesen Platz verlassen hatten. Normalerweise haben die nur Leute genommen, die auch ihren Wohnwagen dort gekauft haben... Der Eigentümer des Platzes führt übrigens einen erbitterten Kampf gegen die Wildcamper...

Auf diesem Platz war es eigentlich so lange in Ordnung, bis der Platzwart gesundheisbedingt seinen Job aufgeben musste. Der Nachfolger hätte auch Präsident in Hausmeister Krauses Dackelclub sein können - er hielt sich selbst für die Krone der Schöpfung und seine Frau fühlte sich, wie die First Lady....  woruf sie sich etwas einbildete bleibt ein Rätsel.

Wir kamen Freitag abends an und waren noch nicht richtig ausgestiegen, da stand der Meister auch schon neben dem Auto und begrüßte uns mit den Worten: "Ihr müsst mal wieder den Rasen mähen..." So eine Begrüßung macht Laune und als dann auch noch in unseren Wohnwagen eingebrochen wurde, war der Zeitpunkt erreicht, den Spuk zu beenden.

Übrigens saß der Platzwart mit seinem Hofstaat während des Einbruchs im Aufenthaltsraum des Platzes - der oder die Einbrecher MUSSTEN an ihm vorbei - gemerkt hat er nur, dass das Gras schon wieder zu hoch war...


Die Zeit an der Mosel - mit dem Wohnwagen unterwegs

Jahrescamping war einmal, der Wohnwagen stand in der Garage, war aber angemeldet und fahrbereit. So verschlug es uns irgendwann an die Mosel - genauer ins Dreiländereck Frankreich - Luxemburg - Deutschland.

Wir fanden einen Platz in Nennig, den wir für einige Jahre immer wieder an mehreren Wochenenden im Jahr anfuhren. Der Platz war einfach, dafür günstig, wir hatten eine herrliche Lage und genügend Ausflugsziele.

Irgendwann machten wir den Fehler, unseren Wohnwagen für die Restsaison stehen zu lassen und waren fast jedes Wochenende dort. So merkten wir erst einmal, wie es auf diesem Platz zuging - über Nachtruhe konnte man zwar am "schwarzen Brett" was lesen, aber eigentlich machte jeder, was er wollte. Es war völlig normal, dass nachts Autos über den Platz fuhren  (die Schranke war zwar geschlossen, aber eben nicht verschlossen...) oder dass unser Nachbar bis 3 Uhr morgens im Vorzelt vor seinem Flatscreen mit Surround-Anlage saß. Die Sauberkeit der Sanitäranlagen gab uns den Rest und wir fanden ein neues Ziel auf der Luxemburger Seite. Der Platz war sehr sauber, ordentlich, mit neuen Sanitäranlagen und seltsamerweise günstiger als der Platz in Deutschland.

Wir waren dort bis letztes Jahr (2019) regelmäßig zu Gast und kamen sowohl mit den Betreibern, als auch mit den anderen Gästen sehr gut aus.

Diesen Platz kann ich nur empfehlen: 

 

Port et Camping de Schwebsange

1 am Hafen, 5447 Schwebsingen, Luxembourg

+352 23 66 44 60

info@camping-port.lu


Romantisches Zelten am Lago Maggiore

Im Frühjahr 1998 hatte ich das Geschäft eines mir bekannten Werbetechnikers übernommen und bekam gleich einen Großauftrag, der mich ziemlich forderte. So beschlossen meine Frau und ich im Spätsommer, ein paar Tage an den Lago Maggiore zu fahren. Dort kannten wir die Gegend und wir machten eigentlich unseren ersten Urlaub ohne Kinder - ganz romantisch ohne Planung, dafür mit Zelt und Camping-Ausrüstung im Kofferraum. Es war kein Fehler.

Wir fanden in der Nähe von Cannobio einen netten Campingplatz, bauten unser Zelt auf und richteten uns ein. Nach einem Besuch der Statue von San Carlo und einer Bootsfahrt von Stresa zu den Borromeischen Inseln machten wir uns auf den Weg zum Monte Rosa. Auf dem Weg dorthin machten wir in einer kleinen Ortschaft Rast und wollten eine Kleinigkeit essen. Erfahrungsgemäß sind die Portionen in der Gegend nicht allzu üppig, deshalb bestellten wir Makkaroni als Vorspeise und ein Schnitzel als Hauptgericht - ein fataler Fehler. Nach einer Viertelstunde ging die Küchentür auf und die freundliche Bedienung brachte eine Riesen-Portion Makkaroni - locker für 3-4 Personen ausreichend. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Portion für meine Frau handelte, meine kam noch.... Mit den Schnitzeln verhielt es sich ähnlich - die Pommes wurden in Extra-Schüsseln serviert, weil sie nicht mehr auf die Teller passten.. Irgendwie haben wir es trotzdem geschafft und fuhren weiter zum Monte Rosa. Dort waren wir auf dem Gletscher unterwegs und ich bekam den ersten Sonnenbrand meines Lebens.

Zurück auf dem Campingplatz bemerkte ich die eigenartige Färbung des Himmels und machte mich daraufhin auf die Suche nach Schnüren und Sturmheringen. Die benachbarten Camper saßen vor ihren Zelten und amüsierten sich über den dummen Deutschen, der bei glühender Hitze sein Zelt mit starken Bändern sicherte.

Diese Sicherung hatte ich allerdings nicht umsonst gemacht. Während des Gewitters in der folgenden Nacht war ich derjenige, der sich über die anderen Camper amüsierte, die im Regen herumrannten, um ihre Zelte einigermaßen zu sichern.

Was mir in diesem Zusammenhang noch einfällt: Ein Zelt hat nur eine dünne Stoffwand. Egal, welche Aktivitäten man im Zelt vollführt - der Nachbar hört mit. So denke ich immer wieder gerne an die Gespräche unseres Zeltnachbarn zurück, dessen Bekannter das komplette Alphabet rückwärts rülpsen konnte..... ein romantisches Erlebnis, so ein Zelturlaub....


....Fortsetzung folgt....